Es war die hässlichste Szene des vergangenen Wochenendes, die sich da beim Kreisliga-B-Spiel zwischen dem FC Karnap und Al-Arz Libanon II abspielte. Ein Gästespieler trat nach einer Diskussion auf den Schiedsrichter ein, der daraufhin zu Boden ging. Die Aktion war auf einem Video des Streamingdienstes Soccerwatch deutlich erkennbar. Der Schiedsrichter brach die Partie im Anschluss nicht ab, weil er die Entschuldigung der Gäste akzeptierte und sich dazu in Lage sah, die Partie fortzuführen.
Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen hat die Gewalttat inzwischen auf das Schärfste verurteilt. "Gewalt hat im Sport keinen Platz. Neben den Folgen, die die Verantwortlichen von den Sportgerichten zu erwarten haben, werden wir als Stadt ebenfalls alle Möglichkeiten nutzen, um dieses Verhalten zu bestrafen - sowohl der Spieler als auch der Verein müssen mit Konsequenzen rechnen", kündigte Kufen an. Mögliche Sanktionen können bei dem Spieler ein langjähriges Hausverbot bedeuten. Sollte sich der Verein nicht ausreichend kooperativ zeigen, stellt Kufen einen "kompletten Entzug der Trainingszeiten" in Aussicht.
Der Oberbürgermeister hat sich demnach am Montag mit dem Essener Sportbund (Espo) und den Sport- und Bäderbetrieben der Stadt Essen abgestimmt. "Auch wir prüfen unserseits, wie mit dem Spieler und dem Verein weiter verfahren wird. Die Selbstverpflichtung gegen Gewalt im Sport ist von all unseren Mitgliedsvereinen jederzeit einzuhalten. Eine Missachtung kann einen Ausschluss aus dem Espo zur Folge haben", sagte Geschäftsführer Thorsten Flügel.